Ciao, Gian Paolo

In onore del nostro grande amico e Maestro Gian Paolo.

 

Schriftfreund
Gian Paolo Trivulzio
aus Mailand (Italien)
Juni 1937 † 16. Mai 2016

 
Drei Wochen vor Vollendung seines 79. Lebensjahres verstarb am Pfingstmontagabend unser Schriftfreund und Kollege Gian Paolo Trivulzio aus Mailand.

Ich lernte Gian Paolo Trivulzio bei einem Interstenokongress kennen. Über all die Jahrzehnte, die wir uns kannten, entwickelte sich ein freundschaftliches und herzliches Verhältnis.

Er war dem Stenografenverein 1925 Treysa e. V. ebenso zugetan wie dem Berliner Verein für Schreib- und Computertechnik »stenomasch berlin ’90«und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Stenographie-Systeme, deren Aktivitäten er mit großem Interesse verfolgte und unterstützte.

Er war Stenograf, Organisator und leidenschaftlicher Kämpfer, wenn es um stenografische Belange ging, und immer auf dem aktuellen Stand des technischen Fortschritts unserer Fachgebiete. So tauschten wir uns ständig aus und kreierten gemeinsam Ideen, machten uns Gedanken über eine zeitgemäße Ausgestaltung und Weiterentwicklung der stenografischen Wettbewerbe und über die Positionierung der stenografischen Bewegung insgesamt und der Intersteno im Besonderen.

Aufgrund seines Engagements war er nicht nur aktiver und diskussionsfreudiger Mitstreiter. Dass er dem Intersteno-Weltverband eine große Stütze war, wurde nicht nur durch die Organisation und Ausrichtung des Kongresses 2003 in Rom deutlich, bei der er die Federführung innehatte. Damals trat er während der Eröffnungsveranstaltung in historischem Gewand in der Rolle des Marcus Tullius Tiro auf und ließ die Stenografie an ihren bedeutenden Ursprungsort zurückkehren. Bereits in der Einladungsschrift schrieb er: “Tiro, der Erfinder der ‘Tironischen Noten’, erwartet Dich!”

Gian Paolo Trivulzio war gern gesehener Gast der Treysaer Stenografentagungen.

Auf ihnen brachte er sich mit guten Ideen ein. Im Streben nach guten Lösungen war er immer optimistisch, und es war ihm keine Mühe zu viel, keine Uhrzeit ungelegen.

Bei unseren Treffen saßen wir nach getaner Arbeit in gemütlicher Runde beisammen und diskutierten. Bei einem gemeinsamen Ausflug an den Edersee und das Waldecker Land genoss er die ländliche Ruhe und schwärmte von den Schönheiten der nordhessischen Landschaft.

Der größte Teil der in der Treysaer Fachbibliothek eingestellten italienischen Stenografieliteratur ist Gian Paolo Trivulzio zu verdanken. In dieser Bibliothek arbeitete er und fand viele Anregungen und Dokumente für die Herausgabe des Buches über die Geschichte der Intersteno, das zum Kongress in Budapest 2015 veröffentlicht wurde.

Die Stenografen verlieren mit Gian Paolo Trivulzio eine Persönlichkeit, einen engagierten, kritisch und gewissenhaft denkenden Wegbegleiter, einen guten Freund und liebenswerten Menschen. Für sein Engagement in der stenografischen Organisation und für unsere Disziplinen Stenografie, Tastschreiben und Textverarbeitung am Computer können wir nur dankbar sein, und wir werden sein Andenken in Ehren bewahren.

Unser besonderes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und unseren gemeinsamen italienischen Stenofreunden.

 

Video da parte di Marta Riccò

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Ricordo di Maria Luisa Corti Crippa
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Ricordo di Paolo A. Paganini
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Testimonianze e ricordi
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